Kulturelle Selbstversorgung: Das Recht junger Menschen auf kulturelle (Selbst)Bildung
Projektlaufzeit: 1. Januar 2024-31. Dezember 2026
Kulturelle Selbstversorgung: Das Recht junger Menschen auf kulturelle (Selbst)Bildung
Das Recht auf Kultur als 18. Nachhaltigkeitsziel in die UN-Agenda 2030 aufzunehmen, kann die Bedingungen junger Menschen in ihrer kulturellen Selbstversorgung verbessern. In den letzten Jahren haben das Recht auf Kultur und die Rechte junger Menschen weltweit zunehmend an Bedeutung für die Lebensgestaltung junger Menschen gewonnen. Bisher haben sich kulturelle Bildung und Jugendarbeit in Deutschland jedoch weniger an einer rechtsbasierten Perspektive orientiert. Dabei werden seitens kulturpolitischer Akteur:innen nach wie vor Formen der kulturellen Selbstversorgung ignoriert, die es jungen Menschen ermöglichen würden, ihr Recht auf kulturelle Bildung angesichts gesellschaftlicher Transformationen und postmigrantischer Verflechtungen zu verwirklichen. Das Projekt „Kulturelle Selbstversorgung: Das Recht junger Menschen auf kulturelle (Selbst)Bildung“ (kurz: KuSe) ermutigt daher junge Menschen, ihre Praxis der kulturellen Selbstversorgung ausgehend von unterschiedlichen Kulturorten – Stadtbücherei, Stadtteil(zentrum), Einrichtung der Heimerziehung – zu erkennen, partizipativ zu erforschen und sichtbar zu machen. Darüber hinaus sollen junge Menschen befähigt werden, sich in komplexen kulturellen Landschaften zurechtzufinden, Vielfalt zu leben und ihre eigenen Narrative zu gestalten. Durch partizipatorische Forschungsmethoden und interdisziplinäre Zusammenarbeit zielt das Projekt darauf ab, die Komplexität kultureller Selbstversorgung zu entschlüsseln und sich für eine Politik einzusetzen, die das Recht junger Menschen auf uneingeschränkte kulturelle Teilhabe hochhält. Mit ihnen gemeinsam werden Methoden entwickelt und analysiert, wie hieraus Kompetenzen und Zugänge der kulturellen und ästhetischen (Selbst)Bildung, die in andere Kontexte übertragbar sind, abgeleitet werden können. Auf diese Weise soll das Recht auf Kultur durch eine jugend- und kulturpolitische Konzeption von Räumen und durch methodische Zugänge zur Förderung kultureller (Selbst)Bildung gestärkt werden.
Beim KuSe-Projekt geht es nicht nur um Forschung, sondern auch um Interessenvertretung und politische Veränderungen. Durch die Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträger:innen, Pädagog:innen, Kulturveranstalter:innen und anderen Akteur:innen setzt sich das Projekt für eine Politik ein, die das Recht junger Menschen auf Teilnahme am kulturellen Leben und freie Meinungsäußerung wahrt. Dazu gehört das Eintreten für die Aufnahme kultureller Rechte in den nationalen und internationalen Rechtsrahmen ebenso wie die Förderung kulturell inklusiver Bildungspraktiken und die Schaffung einer Welt, in der sich jeder junge Mensch wertgeschätzt und respektiert fühlt und in der alle befähigt sind, das eigene Leben zu gestalten.
Team:
Prof. Julius Heinicke
Prof. Wolfgang Schröer
Dr. Cecilia Durojaye-Prüfer
Vera Lemke
Janna Flöttmann
Marielene Groß
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